Wenn ich an Weihnachten in meiner Kindheit denke, erinnere ich mich daran, wie ich mit meinen Geschwistern im Zimmer meines Bruders saß und Fernsehen schaute, während im Wohnzimmer meine Eltern dem „Christkind“ halfen, die Geschenke zu richten. Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelte dann ein Glöckchen und meine Eltern standen an der Wohnzimmertür und sangen „Ihr Kinderlein kommet“. Aufgeregt rannten wir zum Baum und wurden dann erstmal wieder zur Ruhe gerufen. Erst noch die Geschichte hören. Erst noch ein Flötenlied oder ein Gedicht. Erst noch kurz Besinnlich werden…und dann ging die Geschenkpapierschlacht los….
Vor einigen Tagen hörte ich den Song „Something about Christmas time“ von Bryan Adams und meine Ohren wurden hellhörig bei der Zeile „To see the joy in the children’s eyes“ („Wenn man die Freude in den Kinderaugen sieht“) und ich musste genau an die oben beschriebene Szenerie denken.
Und ich dachte an meine Tochter und über das Strahlen in ihrem Gesicht, wenn sie nur von Weihnachten redet…und ich wurde stutzig.
Ich fragte mich, warum ich nicht mehr so ein Leuchten in den Augen habe an Weihnachten. Warum strahle ich nicht? Warum verschwindet diese Freude und diese Vorfreude, wenn man weiß, wer hinter dem Christkind steckt und wenn man alles hat, was man so braucht? Wenn man sich die Welt anschaut und denkt: „Da ist so viel Not und ich hab eine Wunschliste mit Dingen, die niemand braucht.“? Und ich fragte mich, ob meine Freude über Weihnachten vielleicht an falsche Umstände geknüpft war….
Schlagwort: Kinder
Kleines tapferes Herz
Kleines, tapferes Herz
12.03.2014 – Kapstadt
Kleines, tapferes Herz schlägt in ihrer Brust.
Eines von vielen in dieser Gegend.
Sie hat schon viel gesehen.
Sie hat schon viel gehört und ist doch noch so jung.
Ihre Augen strahlen, sind unschuldig und rein.
Traut man sich tiefer zu blicken sieht man mehr.
Angst und Hoffnung, Erinnerungen und Träume, Trauer und Zufriedenheit.
Es passt nicht zusammen. Es ist zu verwirrend. Es kann eigentlich nicht sein – und doch ist es so.
Kleines, tapferes Herz schlägt in ihrer Brust.
Manchmal leise und sachte, manchmal schnell und laut.
Wie Paukenschlag ertönt es, wenn der Hass die Straßen regiert.
Kurz mag es aussetzen, wenn die Angst an die Tür klopft, fast lauter als der Knall, der von der Straße tönt, kurz bevor die Patronen leise zu Boden klirren.
Schnell schlägt es vor Freude, wenn sie kommen. Die Hoffnungsträger, die die das Licht bringen.
Leise schlägt es und ganz sachte, wenn zu ihm gesprochen wird. Zu IHM, bei dem Angst, Hass und Gewalt keinen Platz kennt. Zu IHM, der Liebe ist.
Es wird ruhig, das kleine Herz. Langsam beginnt es immer mehr, in seinem Rhythmus zu schlagen.
Er hört den Puls, den Schlag dieses Herzens. Es ist rein und unbefleckt in einer unreinen und befleckten Welt.
Kleines, tapferes Herz schlägt in ihrer Brust.
Klein und tapfer – wie sie selbst!