Musstest du dich schon mal so richtig aufraffen um dich mit deinem Ehemann, deiner Frau, deiner besten Freundin oder besten Freund zu treffen?
Egal, ob es jetzt ein Candle-Light-Dinner ist, ein Kinobesuch oder einfach die Verabredung, gemeinsam auf der Couch im Wohnzimmer zu sitzen und einen Film zu schauen?
Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, dass mir das jemals schwer fiel. Für ein Date mit meinem Mann oder für die Einladung meiner besten Freundin würde ich im Normalfall alles andere hinten an stellen. Das liegt vielleicht daran, dass mir „Zweisamkeit“ oder „Ungeteilte Aufmerksamkeit“ sehr wichtig ist.
Kleiner Exkurs: (Falls du schon mal von den 5 Sprachen der Liebe gehört hast, sagt dir das bestimmt etwas. Falls nicht: Es gibt die Theorie, dass jeder Mensch seine Liebe zu anderen auf eine bestimmte Art schwerpunktmäßig ausdrückt. Diese Art wird in dieser Theorie als „Sprache“ bezeichnet und es gibt 5 davon:
* Geschenke
* Zärtlichkeiten
* Lob und Anerkennung
* Dienen/Helfen
* Ungeteilte Aufmerksamkeit (Zweisamkeit)
Es wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch eben Liebe durch mind. eine „Hauptsprache“ ausdrückt. Das muss aber nicht zwingend heißen, dass er sich auch nur auf DIESE Art von anderen geliebt fühlt. Person X kann zum Beispiel gerne Geschenke machen und zeigt somit Zuneigung. Wenn ihr aber jemand etwas schenkt, fühlt sie sich nicht unbedingt geliebt. Person X fühlt sich viel eher geliebt, wenn jemand sie lobt und ihr Anerkennung zuspricht. So viel zum kleinen Ausflug. Mehr kannst du selbst nachlesen („Gary Chapman: Die 5 Sprachen der Liebe“)
Jedenfalls: Ich fühle mich vor allem geliebt, wenn jemand, den ich sehr mag, nur mit mir Zeit verbringen möchte. Ich habe in diesem Bezug zwei Dinge gelernt. Heute nehme ich dich in den ersten Punkt mit rein:
- Es ist wichtig, dass ich mich selbst so sehr wertschätze, wie ich andere wertschätze!
oder in meinem Fall spezifischer ausgedrückt: Es ist wichtig, dass ich mir selbst genau so ungeteilte Aufmerksamkeit schenke, wie ich sie mir von anderen wünsche.
Um so richtig schön zu provozieren: Es ist wichtig, dass du dich selbst LIEBST!
In der Bibel heißt es ja so schön „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst!“ Meist lieben wir aber die Nächsten mehr als uns selbst. Andere lieben sich selbst zu sehr und vergessen die Anderen. Die Balance ist wichtig.
Ich selbst habe jahrelang keine Zeit alleine verbringen können. Es gab eine Zeit, da bin ich zu Freunden gezogen, wenn mein Mann zu einer Fortbildung musste oder länger unterwegs war. Sobald ich Zuhause war und er noch arbeitete, schaltete ich den Fernsehr, das Radio oder ein Hörspiel an – nur um das Gefühl zu haben, nicht alleine zu sein. Ich kenne einige Leute, die nicht gerne alleine sind. Und wenn sie es sind, sind sie mit ihren Gedanken nicht bei sich, sondern NUR bei anderen: Da wird gechattet, geschrieben oder darüber nachgedacht, was man der anderen Person Gutes tun kann….
Ich habe in den letzten Jahren immer mehr gelernt, Zeit mit mir zu verbringen und diese Zeit und mich selbst auch zu schätzen.
Anstatt darüber nachzudenken, wie ich bei einem Date meinem Mann eine Freude machen kann, habe ich darüber nachgedacht, was MICH freut.
Anstatt für meine Freundin ein Menü zu überlegen, habe ich mir selbst mein Essen nicht einfach auf den Teller geknallt, sondern es schön angerichtet und dekoriert.
Anstatt jemandem einen Brief zu schreiben, habe ich mir selbst einen Brief geschrieben, ihn versiegelt und datiert auf 5 Jahre später…
Die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Weißt du, was passiert, wenn ich mehr „Self-Care“ (Selbstsorge) betreibe?Mein Mann ist entspannter und mein Umfeld nimmt mich anders wahr. Warum? Weil ich mein Wohlbefinden und mein Wert-Gefühl nicht davon abhängig mache, ob andere ihre Liebe zu mir auf die Art ausdrücken, wie ich es brauche.
Die Frage ist einfach: „Bist du dir so viel wert, wie andere es dir sind?“
Nicht weniger wert, nicht mehr wert, sondern genau so viel?
Wenn ja- super! Wenn Nein – Nimm dir Zeit für dich, horche in dich rein und mach einen check.
Meine Freundin und ich haben uns vorgenommen uns immer wieder regelmäßig upzudaten: Wie geht es uns? Was fordert uns derzeit heraus? Wo wünschen wir uns Gebet vom anderen? Was klappt derzeit gut?
Warum dich nicht selbst als Freund oder Freundin sehen und dir in regelmäßigen Abständen selbst auch diese Frage stellen?
Lerne dich kennen und lieben – denn du bist liebenswert!
Vielleicht helfen dir manche Fragen dabei:
- Was macht dir Freude?
- Was bringt dich zur Ruhe? (Welche Orte, Düfte, Geräusche,…)
- Was möchtest du mal ausprobieren?
- Wie machen dir ANDERE eine Freude?
Beim nächsten Post geht es um einen zweiten Schritt, den ich gelernt habe und wer dabei noch eine Rolle spielt! Aber bis dahin: Take (self) care:)