Die Grenzen werden geschlossen, Versammlungen verboten, soziale Kontakte sollen möglichst gemieden werden…
Jeder geht anders mit der Situation, den Versammlungsverboten in Österreich und den Einschränkungen um.
Die einen rücken als Familie zusammen und freuen sich über mehr Zeit gemeinsam.
Die anderen bekommen eine neue Krise, weil sie nicht wissen, was sie mit sich selbst anfangen sollen.
Die nächsten sehnen sich nach Gemeinschaft und freuen sich, dass es wenigstens virutell möglich ist. (Ich frage mich, wie sehr alle durchdrehen, wenn sich ein neuer Virus im WWW ausbreitet und man das Internet tatsächlich löscht:))
Bei alledem merke ich, was für eine geniale Chance diese Situation beinhaltet, gleichzeitig sehe ich eine Gefahr.
Es ist gut und wichtig, dass wir Gemeinschaft pflegen, wo es möglich ist. Gott selbst sagte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.“
Ich sehe aber, dass auch hier wieder ein wichtiger Gemeinschaftsaspekt in Gefahr steht, verloren zu gehen:
Die Gemeinschaft mit Gott.
Ich sehe eine Gefahr darin, dass die Beziehung zu Gott, die Gemeinschaft zu Gott und auch das eigene Bild von Gott so abhängig von „Kirchenleben“ und Gemeinschaft mit anderen sind, dass man selbst erst ganz am Schluss, wenn keine anderen Möglichkeiten mehr sind, selbstständig diese Beziehung fördert.
Denn so lange es Livestreams gibt, kann ich mich darauf verlassen, dass ich, wie immer, einen Input bekomme. Solange ich bestimmte Apps auf dem Handy habe, kann ich mich mit anderen austauschen und bin nicht alleine. Was passiert, wenn der PC, das Handy kaputt sind? Dann wird wahrscheinlich der TV eingeschaltet und das Unterhaltungsprogramm füllt die Leere, bevor es Sorgen, Fragen und unangenehmes Schweigen tun.
Ja, Gott spricht durch die Predigt des Preachers. Hoffentlich;)
Es ist gut und wichtig, dass man Dinge erklärt bekommt, die Bibel versteht und „Futter“ bekommt.
ABER: Trainieren wir unser inneres Gehör und unsere Sensibilität für Gottes Reden?
Ja, Worship mit einer guten Band und einem Worshipleiter „on fire“ hilft uns, in Gottes Gegenwart zu kommen.
ABER: was tun wir selbst dafür, wenn wir Zuhause alleine sitzen und diese Band nicht ins Wohnzimmer holen können?
Ja, es ist gut und wichtig, dass wir füreinander beten und Fürbitte halten.
ABER: Sitzen wir auch selbst einfach mal da. Auf den Knien? Und beten einfach für Menschen in unserem Umfeld, ohne, dass der Name auf einer Fürbittekarte steht?
Vielleicht ist diese aktuelle Lage auch dafür gut, für sich selbst Zuhause mal wieder sein eigener Pastor, sein eigener Worshipleiter, sein eigener Diakon zu werden!
Das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, hat jetzt die Chance wirklich zur Selbstverständlichkeit zu werden: Lebe deinen Gottesdienst im Alltag:)
Wie kann das aussehen?
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BIBEL LESEN
Nimm deine Bibel und beginne, ein Kapitel für dich zu lesen.
Nimm vorher ein Blatt Papier und schreibe dir folgende Fragen auf:
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Was erstaunt mich oder bleibt in meinen Gedanken hängen?
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Welche Fragen tauchen auf? / Was verstehe ich nicht?
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Was lerne ich über Jesus, Gott und den Heiligen Geist an dieser Stelle?
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Was macht der Text mit mir? (Welche Emotionen kommen dabei hoch?)
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Versuche die Fragen für dich selbst zu beantworten.
2. DANK UND FÜRBITTE
Nimm dir bewusst Zeit und rede mit Gott! Auch hier können dir folgende Fragen helfen:
Nimm dir bewusst Zeit und rede mit Gott! Auch hier können dir folgende Fragen helfen:
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Wofür bist du Gott dankbar? (Heute und generell?)
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Warum verdient Gott Lob?
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Was bereitet dir Sorgen?
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Für welche Personen möchtest du beten?
3. WORSHIP
Worship ist dein persönlicher Ausdruck des Lobes und Dankes zu Gott. Du gibst ihm den höchsten Stellenwert und singst für IHN. Es muss keiner hören, darf aber jeder hören:) Also leg einfach los. DEIN HERZ ist das Wichtigste, denn Gesang und Lobpreis ohne das Herz sind für Gott nur Lärm in den Ohren (steht schon in der Bibel). Da steht nicht, dass die schiefen Töne für ihn Lärm sind:)
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Suche dir eine Playlist auf Spotify oder Youtube (es gibt soooo viele) und spiele sie ab.
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Nimm dir deine GItarre, Klavier oder sonstiges Instrument und suche im Internet nach Noten und spiele einfach
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Sing einfach, was dir in den Sinn kommt.
4. ABENDMAHL
Du kannst Abendmahl auch alleine einnehmen oder mit deiner Familie.
Danke Jesus für sein Opfer. Erinnere dich daran, dass DU ihm wertvoll bist und dass er dich liebt. Siehe und Schmecke, wie freundlich Gott ist!
5. HÖRENDES GEBET
Setz dich, leg dich oder stehe. Bitte den Heiligen Geist zu dir zu sprechen.
Schließe deine Augen und atme einfach mal ein.
Siehst du was? Kommt dir ein Wort? Kommt dir ein Gedanke?
Dann frage weiter, was es bedeuten soll.
Schreib es auf und freu dich drüber:)
Beim nächsten Mal möchte ich dir gerne ein paar Ideen geben, wie du sensibel für Gottes Reden werden kannst.
Es ist eigentlich gar nicht schwer – es braucht einfach training und Zeit – und die haben wir ja jetzt ein bisschen mehr:)
6. ACTION-STEP
Wäre praktisch!
- Hast du eine Ermutigung für jemanden? Schreib ihm/ihr eine WhatsApp oder sogar eine Postkarte!
- Einen Kuchen backen und dem Nachbarn vor die Tür stellen (Das Herz dahinter: du bist gesehen und geliebt)
- Stell dich ans Fenster und bete und proklamiere über dein Dorf/deine Nachbarschaft
….
Luther sprach vom „Priestertum aller Getauften“, was später zum „Priestertum aller Gläubigen“ geändert wurde. Glaubst du? Dann kannst und darfst du, selbstverantwortlich für deine Beziehung zu Gott und dein Glaubensleben, Bibel lesen, beten, hören, verstehen etc.
Es wäre doch schade, wenn Luther die Bibel für die Menschheit übersetzt hätte, damit jeder sie verstehen und lesen kann und sie dann weder gelesen noch verstanden wird:)
Was für ein toller und wertvoller Text. Danke Desiree!!! Du hast sooo Recht. Ich finde auch, dass diese Zeit dir grosse Chance beinhaltet selbst noch mündiger zu werden und den eigenen Glauben nicht in die Hände von Automatismen abzulegen sondern zurück zu kommen zur ganz persönlichen Beziehung zwischen Gott und mir. Ich merke, ich muss das ein Stück weit erstmal wieder lernen nicht immer etwas vorgegebenes als Hilfsmittel zu haben. Meine geistigen Ohren und Augen müssen wieder sensibilisiert werden Gott in der Stille und ohne Ablenkung zu suchen. Aber es wird mir sooo gut tun!!! Danke Desiree!
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Vielen Dank für dein liebes Feedback. Ich hoffe, die Ideen können dir dabei helfen! Viel Segen euch
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Du hast es auf den Punkt gebracht..Ja nicht immer leisten müssen,Veranstaltungen besuchen um ein guter Christ zu sein..Anerkennung zu suchen,weil man so viel macht..Sondern einfach sein dürfen..ohne tun zu müssen..Für mich ist das Freiheit.Sich geliebt fühlen ohne bestimmte Dinge tun zu müssen..Das ist in dieser Zeit, eine Chance,das Gott einem da begegnen kann.Man muß es nur zulassen.
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Liebe Tanja, ich sehe da zwei Seiten: Ich denke, es braucht, sofern es möglich ist, trotzdem natürlich auch Gemeinschaft und die Möglichkeit, Menschen dazu einzuladen und es braucht natürlich auch immer Menschen, die es auf dem Herzen haben, Gottesdienste zu feiern, zu lehren, zu worshippen und so auch andere anzustecken:) auch durch Gotesdienste und gemeinsame Veranstaltungen kann Gott wirken und man erreicht viele Menschen auf andere Art. Es braucht eben eine gute Balance und es ist wichtig, dass man in dieser Zeit auch die andere Seite wieder zu schätzen lernt:) Das war meine Intension. Ich freue mich, wenn auch wieder Ladies Nights und Gottesdienste statt finden, gerade wo Menschen nach Antworten und Gemeinschaft suchen. Vielleicht bis dann:)
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