Seit knapp zwei Jahren besitze ich ein wichtiges und persönliches Notizbuch.
In diesem Notizbuch notiere ich immer wieder verschiedene Dinge über mich:
1. Welche Frau ich werden möchte,
2. welche Wahrheiten mir andere zusagen (Ermutigungen, Prophetien, Eindrücke),
3. Was Gott mir in meiner persönlichen Gebetszeit zusagt.
Die Idee dazu gab mir eine Freundin in Südafrika, nachdem wir ein langes Gespräch über meine Unsicherheiten, mein mangelndes Selbstwertgefühl und meine Selbstzweifel hatten. Seitdem habe ich nun dieses Buch, das mich ermutigt und dazu herausfordert, nicht stehen zu bleiben.
Jahrelang hatte ich Entschuldigungen, mit denen ich mich selbst rechtfertigen wollte. Erklären wollte, warum ich mit manchen Situationen wie umgehe, warum ich Ängste habe, warum ich mich angegriffen fühlte etc. Immer wieder ruhte ich mich darauf aus und sagte:
„Ich bin eben so!“
In vielen Gesprächen erlebe ich oft die gleiche Haltung: Es wird auf die Vergangenheit geschaut (schwieriges Elternhaus, heftige Situationen, Verletzungen) und der Ist-Zustand als endgültig angesehen.
Als ich vor einigen Jahren schon seit längerem mit schweren Depressionen zu kämpfen hatte, hatte ich genau diese Entschuldigung immer wieder parat, wenn es schwierig wurde: „Aber ich schaff das nicht. Ich bin doch depressiv!“. Eine Bekannte sagte knallhart zu mir: „Vielleicht ist es mal Zeit, sich nicht immer hinter der Krankheit zu verstecken!“ Puh. Ich war sauer. Wie konnte sie es wagen? Heute habe ich immer mehr gelernt, ihre Absicht dahinter zu verstehen: Ich möchte nicht da stehen bleiben und mich selbst damit zufriedengeben. Es ist hart, aber ich will ankämpfen gegen Ist-Zustände und lieber ein Ziel vor Augen haben. Darum lese ich nun immer wieder meine Notizen in dem Buch und lese mir laut vor, wie ich sein möchte und was in mir steckt und sage mir selbst, woran ich noch arbeiten möchte und was ich ablegen will.
In der Bibel, in Matthäus 9,27 steht ein Absatz über die Heilung von zwei Blinden Männern. Sie bitten Jesus, ihnen zu helfen und sie sehend zu machen. Sie laufen ihm sogar bis zu seinem Haus hinterher. Jesus fragt sie, ob sie ihm denn zutrauen, dass er sie heilen kann. Als sie es bejahen, sind sie geheilt. Einfach aus ihrem Glauben heraus. Sie haben sich nicht mit dem Ist-Zustand zufriedengegeben. In meiner neuen Lieblings-Auslegung der „Message“ Übersetzung steht da ein Satz, den ich mir mal wieder stark angestrichen habe: „Become what you believe!“ (Werdet, was ihr glaubt). Jesus sagt also: Ihr glaubt, dass ihr geheilt seid, also seid geheilt.
Für mich steckt in dieser Aussage so viel mehr, was ich in meinem Leben annehmen möchte: Ich möchte daran glauben, dass ich mehr sein kann, als die Desirée, die ich jetzt bin. In mir steckt ein Ebenbild Gottes, das verzerrt, verletzt und verschmutzt wurde durch Einflüsse, Verletzungen und Situationen.(HeartDeeds Impuls: Der schmutzige Spiegel )
Ich glaube, dass diese Desi, die Gott in mir sieht, in mir drin ist. Also beschließe ich, diese Wahrheit für mich wieder zu entdecken, sie wieder mehr ans Licht zu holen und dieses Ebenbild wieder mehr strahlen zu lassen. Das geht nur, wenn ich nicht nach hinten blicke, sondern nach vorne. Wenn ich selbst tiefer schaue und mir zuspreche, was ich glaube, wer ich wirklich bin! Und plötzlich werden die Stimmen der Lüge leiser und die Stimme der Wahrheit lauter!
Werde, was du glaubst!