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Wenn du folgende Begriffe liest – welcher der beiden stößt bei dir auf? :
„Unterordnen“,
„Selbstbewusstsein“.
Ich bin sicher, es ist der Begriff „Unterordnen“.
Warum? Weil dieser Begriff in unserem Unterbewusstsein verschiedene Gefühle und vielleicht sogar Ängste hervorruft.
Auch die Geschichte unseres Landes trägt dazu bei, dass wir eher skeptisch sind, was Unterordnung angeht: Manche haben Angst zu vertrauen, Angst manipuliert zu werden oder sind stolz, denn „warum sollte sich jemand über mich stellen und MIR etwas vorschreiben?“
Ich habe mir viele Gedanken zu diesem Thema gemacht.
Ich persönlich habe viele Jahre damit gehadert, mich anleiten zu lassen oder gar, wie in meinem Kirchenumfeld, von „dienen“ zu sprechen oder davon, andere zu „ehren“.
Ich habe aber auch viel dazu gelernt -durch Situationen, durch Mitarbeit, dadurch, selbst anleiten zu müssen.
Ich wurde immer wieder herausgefordert, fühlte mich oft überfordert, manchmal auch unterfordert und komme zu einer These:
„Eine selbstbewusste Person hat kein Problem damit, sich unterzuordnen“.
Wie macht das Sinn?
Zur Basis hier mal die Definition laut Duden der Begriffe „Unterordnung“ und „Selbstbewusstsein“:
„Unterordnen“ –
- sich in eine bestimmte Ordnung einfügen und sich nach dem Willen, den Anweisungen o.Ä. eines anderen oder den Erfordernissen, Gegebenheiten richten
- etwas zugunsten einer anderen Sache zurückstellen
„Selbstbewusstsein“ –
- (Philosophie) Bewusstsein (des Menschen) von sich selbst als denkendem Wesen
- das Überzeugtsein von seinen Fähigkeiten, von seinem Wert als Person, das sich besonders in selbstsicheren Auftreten ausdrückt
(Quelle: duden.de)
Wenn ich mir bewusst bin, worin mein wahrer Wert liegt;
wenn ich mir bewusst bin, worin meine Fähigkeiten liegen;
wenn ich überzeugt bin von einer „Sache“, dann, so behaupte ich, ist es für mich kein großes Thema, mich einem Leiter, einer Person oder gar Gott unterzuordnen.
Denn DANN gerät mein Selbstwert nicht ins Wanken und ich bin gar nicht erst in der Gefahr, mich manipulieren zu lassen.
Ich glaube, dass Selbstbewusstsein – und damit meine ich ein GESUNDES Selbstbewusstsein, der Schlüssel ist.
Ich behaupte, dass viele (und auch ich) oft den Fehler machen, zu denken, dass selbstbewusstes Verhalten bedeutet, dass man seinen eigenen Willen durchsetzt und zeigt, dass man es besser kann und weiß.
Aber ich behaupte: Gerade dieses Verhalten zeigt mangelndes Selbstbewusstsein!
Wenn ich aber doch wirklich um meinen Wert weiß, mich im Innern gewollt und begabt und befähigt fühle,
wenn ich es wirklich schaffe, (wenigstens ab und zu) mich selbst mit den Augen meines Schöpfers zu sehen, dann muss ich mich nicht behaupten, dann muss ich mich nicht rechtfertigen, dann muss ich mich nicht mit aller Kraft durchsetzen.
Dann kann ich um einer Sache, um eines gemeinsamen Ziels Willen, zurückstecken, vertrauen und das tun, was verlangt wird, um das Ziel, das ich mit dem Leiter vor Augen habe, zu erreichen.
Und dann gelingt es mir auch, selbst in Konfliktsituationen, ruhig zu bleiben, Dinge in Liebe und mit Respekt anzusprechen und andere Meinungen stehen lassen zu können.
Dann gelingt es mir, meinen (An-)Leiter zu respektieren, ihn zu ehren und mich unterzuordnen und darauf zu vertrauen, dass er zurecht „über“ mich gestellt wurde.
Ich möchte selbstbewusster sein um mich unterordnen zu können!
Mein next Step dazu:
- Gott um seine Sicht der Dinge fragen
- Gott um Weisheit bitten
- Mich selbst fragen, wie ich meine Leiter am besten durch meine Fähigkeiten darin unterstützen kann, das gemeinsame Ziel zu erreichen