Vom Vertrauen

Vom Vertrauen

Ich  möchte lernen Gott zu vertrauen –

Das war einer meiner Wünsche, als ich vor zwei Jahren mit meinem Mann nach Südafrika ging um ehrenamtlich bei einer Hilfsorganisation mitzuarbeiten. Klar, dazu muss man nicht nach Südafrika gehen. Für mich war es aber der Schritt der dazu notwendig war es zu lernen.

Es war ein Schritt in ein Abenteuer mit Gott. Aus Visumsgründen dürfen wir hier kein Geld verdienen und so sind wir auf Spenden angewiesen, was nicht immer einfach und sehr unangenehm für uns ist.

Und trotzdem: Dieser Schritt war für mich notwendig um zu lernen was es heißt, Gott zu vertrauen, denn ich gab ihm Raum zu wirken. In den letzten zwei Jahren gab es so viele Situationen wie nie zu vor, in denen wir uns nur noch auf Gottes Eingreifen verlassen konnten – und das eigentlich jeden Monat.

Er gab uns Menschen auf den Weg, die uns monatlich unterstützten, er gab uns aber auch immer wieder Wunder, denn die monatlichen Spenden haben noch nie unseren Bedarf decken können. Immer hat er bewiesen, dass er der ist, der er sagt zu sein: Unser Versorger. Unser Vater. Unser Heiler. Unser Lehrer.

In der Bibel in Lukas 18 Vers 18 folgende, fragt ein Junger, reicher Mann, was er tun muss, um das ewige Leben zu haben. Jesus antwortet darauf, dass er neben den Geboten, die er halten solle, seinen Besitz verkaufen, den Armen geben und Jesus nachfolgen solle.

Jesus gibt dem reichen Jüngling eine geniale Gelegenheit Neues zu lernen. Er gibt ihm die Gelegenheit, zu vertrauen und zu erleben wie Gott ist. Aber der junge Mann zieht traurig davon, denn er konnte und wollte sich nicht von seinem materiellen Besitz trennen.

Oft beten wir zu Gott und bitten ihn, dass er uns versorgt, uns schützt, uns segnet. Sobald wir aber das „Amen“ sagen, stellen wir uns oft selbst in den Weg. Wir stellen uns in den Türrahmen zu dem Raum, den Gott braucht, um genau das zu tun, um das wir ihn bitten. Aber, genau wie der reiche Jüngling, fällt es uns doch schwer los zu lassen.

Nicht nur Materielles, sondern auch unsere Sicherheit, unseren Stolz, unsere äußere Hülle die uns unverwundbar machen soll….

Und das ist kein Wunder, denn wie soll man jemandem blind vertrauen, den man kaum kennt? Auch das habe ich immer mehr gelernt und lerne ich jetzt noch: Je mehr Zeit ich mit Gott im Dialog verbringe, um so mehr lerne ich seine Stimme kennen. Je mehr ich seine Stimme kenne, um so vertrauter wird Gott mir und um so mehr vertraue ich ihm. Je mehr ich ihm vertraue, desto mehr kann ich los lassen und ihm den Raum geben, den er benötigt um zu zeigen, wer er wirklich ist.

Probier es doch mal aus. Du willst ihm mehr vertrauen und ihn erleben?

Vielleicht hilft es dir, dir folgende Fragen zu stellen:

  • Wann hast du zuletzt Zeit im Gebet verbracht?
  • Wie viel Prozent deines Gebets beinhaltet ein „Bitte“ für dich persönlich oder für materielles?
  • Wann hast du das letzte Mal Gott nach seiner Meinung oder seinem Willen gefragt und hast Zeit gegeben um hin zu hören was er antwortete?
  • Hast du Gott schon einmal gebeten, klar zu dir zu sprechen und hast ihm Raum gegeben das zu tun?
  • Würde es dir leicht fallen, das, was Gott dir gegeben und womit er dich gesegnet hat, auch wieder abzugeben und los zu lassen, wenn er dich darum bittet?
  • Wo kannst du Gott mehr Raum zum Wirken geben?

Ich bin immer wieder aufs Neue gespannt, was Gott sagt und wie und wo er mich neu herausfordern will. Es ist nicht immer einfach – aber das hat er auch nie gesagt!