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Mama-Sein – ein (Fulltime) JOB?

Mama-Sein – ein (Fulltime) JOB?

Kennst du den Satz „Mama-Sein ist ein Fulltime job!“?
Dieser Satz hat viel in mir ausgelöst.
Also setzte ich mich hin und versuchte, das, was in mir passierte zu ordnen!

Also:
Das Wort „JOB“ hat mich in diesem Kontext am meisten irritiert.
Was ist ein Job?
– Ein Job ist für mich eine Aufgabe, die ich tue, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
oder es ist etwas, was mir aufgetragen wird.
– Ich KANN dafür eine Leidenschaft haben, muss es aber nicht zwingend.
– Ein JOB muss getan werden, weil es bestimmte Rahmenbedingungen und Abmachungen gibt, die diesen Auftrag klar definieren.
– Es ist etwas, wofür man eine Entlohnung bekommt – meist in Form von Geld.

Tatsächlich kann ich mich selten erinnern, dass jemand, der aus Leidenschaft und mit Liebe etwas tut, sagt: „Das ist mein Job“– meist ist es genau dann der Fall, dass jemand sagt: „Das ist nicht einfach nur mein Job! Ich LIEBE, was ich tue!“ oder „Das ist mein Leben!“. Das sind meist Menschen, die eine „Extrameile“ gehen – mehr tun als von ihnen erwartet wird, mehr geben, als der Arbeitsvertrag offiziell möchte. Weil Liebe und Erfüllung dahinter steckt. Daher habe ich den Eindruck, dass „JOB“ meist dem entgegengesetzt wird, was man aus Leidenschaft oder Liebe tut.

„Das ist halt mein Job!“ höre ich hingegen eher dann, wenn man etwas tun muss, was nicht unbedingt geliebt wird – aber eben verlangt wird. (Sonst würde man eher sagen: „Ach, das mach ich doch gern!“)


Wenn ich an die ersten Mama-Jahre zurückdenke, erinnere ich mich tatsächlich an Zeiten, in denen ich völlig müde und fertig war. An Zeiten, in denen ich nicht mehr wusste, was mir guttut. Einmal sagte ich sogar, dass ich mich wie eine Melkmaschine fühlte. Ich hatte keinen Bezug mehr zu meinem Körper -er war einfach nur da um zu funktionieren und das Kind zu stillen.
Tatsächlich hatte ich eine Identitätskrise und wusste nicht mehr, wer oder was ich bin. Und JA: Es ist gibt diese Phasen, in denen Kinder uns intensiver brauchen und man den Tagesplan und alles andere nur noch nach den Kindern richten kann. Und Ja: Man kann sich darin verlieren.
Aber würde ich das Mama-sein mit einem Job vergleichen? Etwas, das halt getan werden MUSS, damit man über die Runden kommt?

Vor kurzem las ich den Satz „Mama-Sein ist dein Job – nicht deine Identität!
Auch dieser Satz hat mich mehr als aufgewühlt!
Ich stimme zu, dass ich meine gesamte Identität nicht NUR am Mama-Sein festmachen sollte. Aber ist es nicht ein Teil meiner Identität, wenn ich Mama werde? Es prägt mich. Es verändert mich. Es bringt Baustellen hervor und ich glaube auch, dass es Heilung hervorbringen kann, Mama zu sein. Ich habe den Glauben, dass Gott schon wusste, was in meinem Leben auf mich zu kommt und ob ich Mama werde oder nicht, noch bevor ich das Licht der Welt erblickte. Daher bin ich überzeugt, dass er, als er mich schuf, bereits einen Teil des MAMASEINS in mich hineingelegt hat. Ich habe alles, was ich benötige, in mich hineingelegt bekommen – daher ist es, so glaube ich, Teil meiner Identität.
UND Mama-sein sollte kein JOB sein. Kinder sind kein Job, den man „erledigt“, abschließt und dann abends ins Bett geht. Mein Mama-Sein hört nicht auf, wenn das Kind außer Sichtweite ist und es endet auch nicht, wenn ich ins Bett gehe. Wenn ich ein Kind habe, BIN ich Mama. Es wurde mir nicht aufgebunden (zumindest manchen nicht). Es war in meinem Fall mein Wunsch und meine Entscheidung und sie gilt für den Rest meines Lebens!


Ist es nicht auch eine Entscheidung der Sichtweise?

Ich glaube ja! Ich glaube, dass es eine Frage der Perspektive ist, wie ich mein Mama-sein definiere und lebe:
Ich kann den Fokus setzen auf:
„Als Mama muss ich rund um die Uhr da sein. Ich muss kochen, waschen, putzen und niemand dankt es mir. Es dreht sich alles nur ums Kind und ich habe keine Zeit mehr für mich selbst!“
oder ich kann sagen:
„ICH darf prägen, ich darf investieren und ich wachse selbst dadurch. Und durch mein Prägen und Investieren helfe ich einer Persönlichkeit zu wachsen und Teil dieses Lebens zu sein.“

Ich liebe es, andere Menschen zu begleiten. Für sie zu beten. Ich liebe es, wenn ich durch meine Gedanken inspiriere oder weiterhelfen kann. Ich freue mich darüber, wenn ich sehe, dass jemand durch mich ermutigt wird und neue Schritte wagt…ich liebe es, wenn Heilung passiert und wenn Visionen Realität werden…. Ich dachte daher lange darüber nach, eine Zusatzausbildung zu machen, damit ich „professionell“ (neben dem Pastorensein) diese Dinge tun kann und damit mein Geld verdienen kann… Aber mir wurde vor ein paar Monaten bewusst: Es ist meine Leidenschaft und die ist unabhängig von meinem Job da. Und diese Leidenschaft kann ich ausleben in meinem Leben. Ich habe die Leidenschaft dafür und auch durchs Studium und durch das Leben einige Kompetenzen erworben und ich kann und darf sie ohne finanzielle Entlohnung einbringen – als Pastorin aber auch als Freundin und vor allem als Mama!

Ich möchte sehen, dass meine Tochter wächst, selbstsicher wird, sich mir anvertraut und ich sie begleiten kann. Ich möchte ihre Mama sein: Freundin, Coach, Mentorin, Seelsorgerin, Erzieherin, Lehrerin, Versorgerin, Trösterin, Ermahnerin….und so vieles mehr! Und das bin ICH-weil es in mir steckt und nicht, weil es verlangt oder entlohnt wird.

Ich bin sicher: Du darfst und kannst JEDE Leidenschaft, die du hast, in deinem Mama-sein einbringen und vielleicht mit dieser Sichtweise dein Mama-Sein neu schätzen und genießen.

Das gilt übrigens auch dann, wenn du keine Mama bist! Schaue auf das, was du tust, nicht mit dem Blick es tun zu MÜSSEN, sondern schaue das große Bild und und wecke die neue Leidenschaft in dir.


Ein Gedanke: Würde ich meine Beziehung zu meinem Mann – meine Ehe, auch als JOB bezeichnen? Es war genauso meine Entscheidung und es gehört dazu, dass ich diese Ehe pflege.
Meine Freundschaften sind Beziehungen, zu denen ich mich entscheide. Es gehört dazu, dass ich diese Freundschafen pflege. Würde ich es als JOB bezeichnen, dass ich Freundin bin? Ist „Ehefrau-Sein ein JOB? Warum dann Mama-Sein?

Ich wünsche mir, dass meine Tochter sich niemals als Arbeitsauftrag fühlt. Sondern als Geschenk! Als Wunschkind und als Segen!
So, wie ich mir es gewünscht habe, dass meine Eltern mich nicht als 24/7 Job ansehen. Sondern als Teil ihres Lebens. Ein Teil über den sie sich freuen. Ich möchte, dass sie stolz auf mich und auf sich selbst sind, wenn sie sehen, was durch ihre Liebe entstanden ist.

Wie gesagt: Mama-sein kann anstrengend sein – aber ich bin tief davon überzeugt, dass ALLES zu einer Leidenschaft werden kann, wenn man das große Bild dahinter sieht und eine Leidenschaft für das Große hat. Ich wünsche mir, dass meine Leidenschaft für Jesus, für Menschen und für Kirche nicht aufhört, wenn ich nicht mehr als Pastorin angestellt bin. Und ich wünsche mir, dass ich aus Leidenschaft und dankbar Mama bin und das nie aufhört – egal, ob mein Kind Säugling ist und mein Tages- und Nachtrhythmus komplett abnormal ist – oder ob meine Tochter ihr eigenes Kind nachhause bringt.

Ich möchte dich, als Mama, daher heute ermutigen:
Wenn dein Alltag derzeit belastend ist, wenn du kaum schläfst, wenig Zeit für dich hast: Schau dir dein Kind an. Schau es beim Schlafen an und bitte Gott, dir Gelassenheit und Ruhe zu schenken. Und vor allem seinen Blick für dein Kind und für dich!
Denn auch DU bist kein Job Gottes. Du bist geliebt und seine größte Leidenschaft! Gott hat nichts davon. Er verdient nichts dafür, dass er rund um die Uhr für dich da ist, dich geschaffen hat und sogar alles für dich gegeben hat. Er bekommt davon nichts. Aber er freut sich über dich und darüber, wenn du Beziehung mit ihm lebst und Zeit mit ihm verbringst!

MAMA-SEIN bedeutet: Mama SEIN und nicht MAMA-MUSS oder MAMA-JOB:) Du darfst SEIN, weil du Mama BIST:)

Und wenn du keine Mama bist: Prüfe dein Herz bei dem, was du tust. Egal ob Studium, Hobby, Ehrenamt oder Arbeitsstelle. Hole die Leidenschaft wieder hervor und schaue auf das Große Bild! DU machst SINN. Es ist gut, dass es dich gibt und dich in diesem Leben einbringst. Egal ob mit oder ohne Entlohnung. SEI DU und lebe, präge, wachse, verändere und hab Freude daran – in allen Hochs und Tiefs, weil DU sein darfst und einen Unterschied machst!

Himmel und Erde

Himmel und Erde

Mama, wann sterben wir endlich?“ fragte mich meine Tochter in den letzten Wochen und Monaten immer wieder. Und immer wieder muss ich schlucken…es ist gar nicht so leicht, einer 4-Jährigen auf der einen Seite hoffnungsvoll und positiv vom Himmel zu erzählen, an den man glaubt und der wundervoll sein soll und gleichzeitig klar zu machen, dass man, obwohl da alles soooo viel besser sein soll, eigentlich gar nicht daran denken möchte, dass einer von unserer Familie bald sterben könnte….

Tatsächlich stellte sie diese Frage nicht aus Angst, sondern weil sie sich mit ihrer kindlich unbeschwerten Art einfach vorstellt, dass da alles schön ist bei Jesus. Sie hat das, was wir ja hoffen und glauben einfach für sich aufgenommen und hält nun daran fest. Und dann kommt diese Frage und ich bin peinlich berührt und weiß nicht, was ich sagen soll…“ähm…Ja…im Himmel IST alles schöner, aber ich bin froh dass ich dich habe und wäre auch froh, wenn du noch ein bisschen bei mir bleiben würdest!“ war mein erstes Antwortgestotter. Bis ich mich selbst mehr mit diesem Thema „Himmel“ und „Sterben“ beschäftigte.

In der aktuellen Situation ist es leicht, in den Gedankenstrudel reinzukommen und diese Sehnsucht nach der „besseren Welt“ zu bekommen. Davor versuche ich mich seit Jahren zu bewahren, denn ich weiß aus der Vergangenheit, wie stark diese Sehnsucht werden kann. Zu stark. Man kann wegdriften von Zuversicht, Perspektive und vor allem Lebenssinn und dann….ist es zu spät und es kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Was kann man tun?

Man kann die Frage und das Thema komplett verdrängen. Aber hilfreich ist es nicht. Ich habe einen anderen Weg gefunden:

Ich beschäftigte mich mit dem Thema, ging mit Gott ins Gespräch und stellte die Frage anders: Die Frage lautete nicht „Wann sterbe ich (endlich)?“ sondern „Warum bin ich (noch) hier?“ Und diese Frage möchte ich mir jetzt, wo der Corona-Koller langsam immer stärker wird (ja, nach 10 Monaten wird es sogar mir langsam zu einsam😊) bewusster stellen.

Nicht mit einem negativen und depressivem Klang, sondern mit dem Blick nach oben: „Herr, warum bin ich (noch) hier?“ Wenn ich noch hier bin, dann aus einem bestimmten Grund. Auch wenn derzeit alles eingeengt und perspektivlos erscheint. Auch wenn ich vielleicht nicht mehr so aktiv sein kann wie vorher und kaum noch Leute treffe – ich lebe und das ist gut so!

Genau das versuche ich meiner Tochter zu antworten und wenn ich die folgenden Sätze ausspreche höre ich, wie Gott MIR genauso antwortet: „Ich freue mich auch auf den Himmel. Aber DU bist ein Geschenk. Als du geboren wurdest, hab ich mich so sehr gefreut! Du bist gewollt und nicht ohne Grund hier. Gott hat noch was vor mit dir und solange er dich nicht zu sich holt, hat es einen Grund! Also freu dich über die Zeit hier, denn die Ewigkeit ist noch laaaaange. HIER bist du für uns ein Segen und für viele andere. Frag Gott doch einfach, womit er dich hier noch beschenken möchte und was er mit dir vor hat!“

Mir haben diese Konversationen mit meiner Tochter sehr geholfen. Ich möchte selbst wieder öfter und noch mehr nachfragen, was MEIN Grund ist, warum ich hier bin. Was hat Gott mit mir vor? Was darf / kann / soll ich noch erleben, tun, lernen?

Auch jetzt, wo wir in unserem Landkreis seit Wochen Zuhause sitzen und wenige direkte Kontakte haben wird es einen Grund geben, warum ich hier bin.

Ich habe die letzten Monate genutzt um bei mir selbst in die Tiefe zu gehen, mein Herz zu durchforsten und zu schauen, wie es darin aussieht und ich habe viel Zeit im Gebet und vor allem beim Zuhören verbracht. So konnte ich in den letzten Wochen mehreren Frauen Eindrücke und Bilder weitergeben, die ich von Gott für sie aufs Herz bekommen habe. Ich habe gesagt bekommen, dass es viel bewirkt hat und sie dadurch sehr berührt wurden.

Ich merke, dass es gut und wichtig war, dass ich die letzten Monate viel Zeit damit verbracht habe, meine Sinne für das Reden Gottes zu sensibilisieren und meine Beziehung zu diesem Gott zu vertiefen. So kann ich auch jetzt ein Segen sein und etwas bewirken, in dem ich prophetische Worte und Ermutigungen per Sprachnachrichten versende.

Du bist noch hier! Und das ist gut so! Gott kann und möchte dir auch jetzt begegnen und du kannst auch jetzt ein Segen für diese Welt sein. Wie? Finde es heraus, frage deinen Schöpfer, der dich bewusst und mit Vision geschaffen hat und der genau wusste, dass diese Zeit jetzt kommen wird. Du bist hier! Du lebst! Du machst Sinn! Nutze es!