Ich bin eine Frau.
Und nein, ich fühle mich nicht angegriffen, bemitleidet oder in eine Schublade gesteckt, wenn du mich als „Frau“ bezeichnest. Denn ich bin eine.
Eine Frau, die Blumen liebt und Rosa und Glitzer mag,
die trotzdem gern Hosen anzieht und ihre Meinung sagt.
Wenn ich mich freue, dann Klatsche ich dabei wild in die Hände,
spring dabei auf und ab,
weil ich mit meinen Emotionen auch sehr viel Freude hab.
Warum sollte ich es verstecken?
Warum sollte ich anders sein?
Weil manch andere Frau sich dagegen wehrt „weiblich“ oder „tussig“ zu sein?
Weil es „weiblich“ eigentlich gar nicht gibt,
genau wie „männlich“ – das ist alles anerzogen, jeder sei das was ihm beliebt?
Ich bin eine Frau.
Und ich bin gerne eine.
Ich muss und will nicht darum kämpfen, selbstständig und „besser“ zu sein,
will nicht beweisen und mich verstellen – Ich bin gerne Zuhause und spiele mit meiner Kleinen.
Ich bin gerne eine Mama, hab gerne den Haushalt im Blick
Es sieht nicht perfekt aus bei uns aber es wird Stück für Stück.
Warum sollte ich mich schlecht dabei fühl’n?
Warum das Gefühl bekommen, ein Opfer zu sein, bemitleidet werden oder gar belächelt?
Weil ich meinen Mann lieber stark sehe, weil er stark ist,
anstatt mich stärker zu machen, damit er schwach ist?
Wo wäre da die Gleichberechtigung?
Während die einen laut sagen, sie wollen nicht in Schubladen gesteckt werden,
sich bewusst anders verhalten, anziehen und denken,
fühle ich mich in eine Schublade gesteckt.
Weil ich nicht rebelliere oder etwas beweisen will.
Weil ich mittlerweile einfach ich bin – manchmal laut, manchmal ganz still.
Weil ich nichts gegen „Weiblichkeit“ habe und es liebe so zu sein,
bekomm ich manchmal von anderen durch Blicke gesagt: „oh du Arme. Mach dich doch nicht so klein.“
Dabei bin ich nicht klein, nur weil ich nicht um eine hohe Position kämpfe oder darum durch Andersartigkeit gesehen zu werden.
Ich glaube, Gott hatte sich bei „Mann“ und „Frau“ etwas dabei gedacht
Und mich ganz bewusst so, wie ich bin, gemacht.
Ich bin stark, weil ich Schwachheit zu lasse
und nicht immer untergehe in der großen Masse.
Ich bin mutig, weil ich nicht mit dem Zeitgeist geh
und andere belächle oder auf sie herabseh‘.
Ich bin laut, weil ich Gott die Ohren volljammer wenn ich mich ungerecht behandelt fühle,
und abwarte, was er tut, höre was ER sagt, statt auf die Barrikaden zu gehen und zu brüllen wie ein Löwe.
Ich bin eine Frau- und ich bin gerne eine.
Eine Frau neben ihrem Mann, den ich immer mehr ehren und achten will, weil ich es versprochen habe.
Eine Frau, die sich selbst immer mehr ehrt und achtet, weil ich mich verloren hatte.
Ich muss dir nicht leid tun- wenn ich mal „weiblich“ bin oder gerne zurückstecke.
Ich muss dir nicht leidtun, weil ich meinem Mann gerne den Vortritt lasse.
Ich kann selbst denken und selbst entscheiden und tue das auch.
Denn ich bin eine Frau.
Und ich bin gerne eine.