David – das Vorbild für Worshipleiter
„Herr, wie lange willst du mich noch vergessen?“
So beginnt der Psalm 13, ein Psalm/Lied von König David.
„Wie lange willst du mich noch vergessen?“ oder auch „Warum muss ICH so viel durchmachen und andere nicht?“ – diese Frage stellt sich bestimmt auch uns immer wieder.
Nicht selten in letzter Zeit kommen Menschen auf mich zu, die mit depressiven Phasen, Stimmungsschwankungen oder Ängsten zu kämpfen haben. Es ist dieser Strudel an Sorgen, Ängsten und vor allem Vergleichen, der sich um das eigene ICH dreht. Der Blick geht nach unten und Gedanken überwältigen, bis der Blick nach oben immer schwerer wird. Der Nacken wird fast steif und aus eigener Kraft ist es manchmal gar nicht mehr zu schaffen, den Kopf, den Blick wieder zu heben.
Wenn man die Psalmen liest, vor allem die Psalmen, die von David geschrieben wurden, fällt auf, dass es David genau so ging:
„Wie lange willst du mich noch vergessen?“ (Psalm 13),
„Herr, hilf, es gibt immer weniger Menschen, die zu dir halten!“(Psalm 12),
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Psalm 22)– diese Anfangssätze zeigen, dass auch David in Situationen gefangen war, in denen Sorgen, Ängste und viele Fragezeichen ihn in einen Sog zogen.
Wir können aber viel von David lernen.
- Er richtet sein Klagen an Gott
Anstatt seine Freunde, seine Umgebung oder sich selbst weiter runterzuziehen, richtet er seine Klage an Gott. Vielleicht wusste er, wie schnell man andere in den Negativstrudel mithineinziehen kann. David hatte Gefolge und Menschen, die ihn unterstützten (siehe 1. Und 2. Buch Samuel) und trotzdem schreibt er sein Klagen auf und richtet sie an den Einzigen, der wirklich helfen kann: an Gott. Er weint, der schreit und er klagt. Aber er macht es still, schreibt es auf und betet. Sicher ist es wichtig, nicht alles in sich hineinzufressen, aber er hat es zumindest nicht als post bei facebook gepostet, eine whatsapp-Gruppen-Nachricht versendet oder es so ausgestrahlt, dass JEDER davon wusste. Er beklagt sich bei Gott, weil er weiß, dass ER damit umgehen kann und helfen kann.
- Er bleibt nicht in seiner Negativität
Die meisten Psalmen, die David mit einer Klage begann, enden mit dem Blick nach oben. Psalm 13 beginnt mit „Herr, wie lange willst du mich noch vergessen?“ und endet mit „Ich will dem Herrn ein Loblied singen, weil er so gut zu mir war.“ Und auch andere Psalmen enden mit der Aussage, dass David Gott danken wird und ihn lobt (z.B. Psalm 7: „Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; ich will den Namen des Herrn, des Höchsten, loben!“) Er beendet seine Beschwerde mit Zuversicht und einem positiven Blick auf die Zukunft: „Die aber, die ihm dienen, wird der Herr erretten. Jede, der auf ihn vertraut, wird vergeben.“(Psalm 34)
- Er leitet nach „Vorne“
Obwohl z.B. Psalm 31 mit Sorgen und Ängsten beginnt „Herr, bei dir suche ich Schutz, lass mich nicht zugrunde gehen. Hilf mir(…), („Wende dich mir zu…“, „Rette mich schnell…“) nimmt David seine Leiterschaft wieder wahr und richtet sich danach an sein Umfeld: „Lobt den Herrn, denn er hat mir seine Gnade bewiesen (…) „Liebt den Herrn, die ihr zu ihm gehört! (…) Deshalb seid stark und mutig alle, die ihr eure Hoffnung auf den Herrn setzt!“
David war DER Worshipleiter schlechthin und wir können viel von ihm lernen.
Wenn du sonntags auf der Bühne stehst, egal mit welchem Instrument oder in welcher Position, bist du ein Worshipleiter. Unsere Aufgabe ist es nicht, unseren eigenen Worship mit Not und Leid vorne auf der Bühne zu machen – das können wir auch „unterhalb“ der Bühne oder Zuhause. Unsere Aufgabe ist es, wie David, unsere Klage und Not an GOTT zu richten und dann, auf der Bühne, Menschen dazu zu ermutigen dasselbe zu tun, ihren Blick nach oben zu richten und sie anzuleiten.
Das tun wir nicht nur durch die Songs die wir singen sondern (hoffentlich) auch damit, dass man uns diese Hoffnung, diese Zuversicht, die wir in Gott haben, ansieht.
Darum lasst uns folgende Steps berücksichtigen, die David uns lehrt:
- Richte dich VOR dem Gottesdienst/der celebration an GOTT und lade dein Zeug bei ihm ab
- Bleibe nicht in der Negativität sondern richte deinen Blick nach Vorne
- Leite nach „vorne“