FOKUS und WEITSICHT

FOKUS und WEITSICHT

Endzeit – dieses Wort taucht seit einigen Jahren, vermehrt in den letzten Monaten und vor allem in den letzten Tagen in meinen Gedanken auf. Und auch das Thema „Prophetie“ beschäftigt mich in den letzten Jahren immer mehr. Interessanter Weise höre ich bei diesen Themen immer wieder dieselben Reaktionen: „Oh, bei Prophetie bin ich vorsichtig!“ oder „Ach, dass es Zuende geht haben sie schon vor Hunderten von Jahren gedacht. Und wir sind immer noch da!“

Dabei sagt der Begriff END-ZEIT ja schon viel. Es ist nicht ENDE sondern END-ZEIT also geht es um eine Zeitspanne, die ein Ende darstellt. Für mich bedeutet das, dass es natürlich schon lange Kriege, Zerstörung, Umweltkatastrophen etc. gibt und wir uns damit schon lange in dieser Zeitspanne befinden. Es ist wie ein Zeitstrahl, der bei 0 anfängt und bis 100 geht und wir befinden uns einfach immer näher Richtung 100. Die Tatsache, dass es schon immer Katastrophen gab, sollte uns nicht davon abhalten, bestimmte Dinge ernst zu nehmen. Wenn ich die Bibel ernst nehme, kann ich doch nicht auf der einen Seite daran glauben, dass die Welt von Gott geschaffen wurde, dass er selbst Mensch wurde und nach seinem Tod am Kreuz auferstanden ist – aber auf der anderen Seite die Warnungen und Reden über die Endzeit und auch die prophetischen Eindrücke von Propheten wie Hesekiel, Jesaja, Daniel und Johannes ignorieren.

Was ich erschreckend finde ist, dass manche genau das tun, während andere nur noch auf „Das Ende der Welt“ fokussiert sind und das Hier und Jetzt vergessen. Oder dass die einen panisch und depressiv sind, während andere nur noch darauf fokussiert sind, dass sie selbst vorbereitet sind.

Es braucht meiner Meinung nach eine Balance zwischen Fokus und Weitsicht. Eine Balance von „Hier und Jetzt“ und „Was kommen wird“. Es braucht diese Balance um nicht panisch zu werden, wenn man sieht, was derzeit alles in der Welt geschieht und gleichzeitig nicht aus dem Blick zu verlieren, DASS es die Realität ist und wir immer noch hier sind und das nicht ohne Grund.

Jesus hatte meiner Meinung nach genau diese Balance: Er warnte an verschiedenen Stellen vor den „letzten Tagen“. (z.B. in Matthäus 24,15-30).  Er beschreibt, was im Propheten Daniel schon geschrieben stand und sagt, wie schlimm die „letzte Schreckenszeit“ wird. ABER: In Vers 25 steht: „Denkt daran, dass ich es euch vorausgesagt habe! Wenn also die Leute zu euch sagen: ‚Draußen in der Wüste ist er (Jesus)‘, dann glaubt ihnen nicht! Denn der Menschensohn wird für alle sichtbar kommen, wie ein Blitz, der von Ost nach West über den Himmel zuckt. Er wird so sicher zu sehen sein wie die Geier, die hoch über einem verendenen Tier kreisen.“
Mit anderen Worten: Es wird schlimm werden. Es wird kommen, aber lasst euch davon nicht aus der Bahn werfen. Ich warne euch. Ihr wisst bescheid. Keine Panik: Ihr werdet nichts verpassen!
In Kapitel 25 vergleicht er sein Wiederkommen mit einem Hochzeitsfest, an dem zehn Brautjungfern dem Bräutigam entgegen gehen. Während aber fünf von ihnen auf die Wartezeit vorbereitet sind und Reserveöl für ihre Öllampen haben, haben fünf andere nicht vorgesorgt. Sie müssen los um noch einmal Öl zu kaufen, bevor die Lampen ausgehen. In der selben Zeit kommt der Bräutigam, geht mit den anderen fünf, die mit ihren gefüllten Öllampen warteten, zum Fest und die Türen werden verschlossen.

Mich hatte dieses Gleichnis schon als Kind berührt und beschäftigt. Es ist ein liebevoller Hinterntritt, ready zu sein und nicht panisch zu werden. Sich vorzubereiten und zu wissen, DASS die Zeit kommen wird. Jesus war fair: Er warnte die Jünger. Gott war fair: Er warnte uns durch die Propheten. Wir haben also alles, was wir wissen müssen in der Bibel. Wenn wir es ignorieren, sind wir genau wie die fünf Jungfrauen, die alles verpassen.
Es braucht FOKUS auf das Hier und Jetzt: Was ist meine Aufgabe? Was möchte Gott mit und durch mich JETZT HIER bewirken? Und gleichzeitig braucht es Weitblick: Was geschieht derzeit weltweit? Welche Anzeichen gibt es? Wie kann ich im Gebet für andere einstehen? Es braucht FOKUS auf MICH und wie ICH vorbereitet bin und es braucht WEITSICHT auf andere und den Blick auf sie. Ich bete, dass mir diese Balance gelingt und ich anderen helfen kann, diese Balance ebenfalls zu leben.