Dies ist eine kurze Zusammenfassung meiner Predigt. Falls du lieber die gesamte Predigt hören oder sehen möchtest, klicke hier!
Sprüche 4,23: “Mehr als alles andere behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.”
Dieser Vers begleitete mich in den letzten Jahren immer wieder und vor allem in den Jahren 2019 und 2020 wurde mir dieser Vers zu einem Schatz.
Wusstest du, dass das mit „Herz“ in diesem Kontext viel mehr gemeint ist, als das Organ?
Der hebräische Begriff steht oft parallel zu näpäs (Seele), ruah (Geist) und kiljah (Niere). Im jüdischen Denken, gehen vom Herzen gehen die seelischen Regungen aus.
In der Bibel finden wir verschiede Stellen, in denen das „HERZ“ vorkommt. Hier bekommen wir einen kleinen Einblick in die Bedeutung des Herzens:
Psalm 42,6: Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: Ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!
Psalm 45,2: Mein Herz ist von Freude erfüllt, ein schönes Lied will ich für den König singen.
Psalm 131,2: Ich bin zur Ruhe gekommen, mein Herz ist zufrieden und still.
Das Herz ist die Summe an Empfindungen.
Daniela Mailänder schreibt in ihrem Buch „Herzheimat“: “Die weisen hebräischen Denker sehen im Herz den Sitz der Gefühle, das Wohnzimmer der Vernunft und die Schlafstätte des Wünschens und Wollens. Das alles wird von dort aus gesteuert. Wie es um mein Herz bestellt ist, prägt alles an mir: Identität, Charakter, Persönlichkeit. Mein Herz bin im tiefsten Wesen ich selbst.” (Daniela Mailänder, Herzheimat, S. 21)
Zu Beginn des Lebens ist das Herz noch weich und formbar. Aber dann, passiert es: Das Leben und unser Herz erfährt Wunden, Verletzungen, Enttäuschungen oder sogar Zerbruch.
Was macht ein Herz krank, unrein oder zerbrochen?
- Unerfüllte Hoffnungen (Die Hoffnung auf die Erfüllung eines Traums, Unerfüllter Kinderwunsch, Unerfüllte Liebe, Hoffnung auf innige Freundschaft, Hoffnung auf Loyalität…)
- Verletzungen und Enttäuschungen durch Menschen
“Mehr als alles andere, behüte dein Herz!” Diesen Satz versuchte auch ich mir zu Herzen zu nehmen – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber eine Sache habe ich missinterpretiert, wie vermutlich viele Menschen:
Ich habe versucht es zu schützen, indem ich es verschlossen habe. Wir verschließen unsere Herzen Menschen und Gott gegenüber, damit es vor weiteren Verletzungen geschützt bleibt.
In der Bibel steht dafür auch oft das Wort “Verstockt”. Damit sind Herzen gemeint, wo Gott nicht mehr ran kommt. Herzen, die verhärtet sind, kalt und unerreichbar.
Und manchmal verschließen wir unser Herz und verstocken. Wir schotten uns ab, lassen niemanden mehr an uns heran und versuchen besser allein klar zu kommen. Das Problem ist: Wenn das Herz nach Verletzungen verschlossen wird- mit all den Wunden und der Unvergebenheit, die da ist, dann schadest du dir selbst mehr als anderen.
Du kannst dein Herz verschließen. Aber es wird dich mürrisch werden lassen, misstrauisch, ängstlich und vielleicht sogar verbittert. Es wird Auswirkungen auf dein Leben haben. Nicht nur seelische, sondern auch körperliche. Nicht nur geistige, sondern auch geistliche.
Menschen verletzen und fügen Wunden hinzu, ja. Aber: DU bist für dein Herz verantwortlich.
Es ist leicht in eine Opferhaltung zu gehen und immer anderen die Schuld zuzuschieben. Das Problem ist: Dir ist damit nicht geholfen. Im Gegenteil. Du wirst kränker!
Endloses Hoffen macht das Herz krank; ein erfüllter Wunsch schenkt neue Lebensfreude(Sprüche 13,12 HFA)
Tatsächlich ist es wissenschaftlich in verschiedenen Studien erwiesen worden, dass verbitterte Menschen und depressive Menschen – also Menschen, die keine Hoffnung mehr haben, die desillusioniert sind- kränker sind und eine höhere Wahrscheinlichkeit haben an einem Herzinfarkt zu sterben, als Menschen, die positiv denken.
Susan Everson vom Laboratorium für Menschliche Bevölkerungsentwicklung des Instituts für Öffentliche Gesundheit in Berkely Kalifornien wird im Buch „: „Leute, die unter starker Verzweiflung litten, hatten ein 20% höheres Auftreten von Arteriosklerose (Verengung der Arterien) als optimistische Leute. Everson sagt: “Das ist dasselbe erhöhte Risiko wie es jemand, der täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, im Vergleich zu einem Nichtraucher hat.” (Zitiert in Dr. Caroline Leaf, „Beseitige dein mentales Chaos“)
Menschen mit starken Depressionen sterben dreimal wahrscheinlicher an einer Herzkrankheit.
Dr. Caroline Leaf:
“Immer mehr Untersuchungen zeigen, dass fehlende Hoffnung und der Mangel an Mitteln zur Erfüllung unserer grundlegendsten emotionalen und körperlichen Bedürfnisse einen hohen Preis haben. Angst, Isolation, Schmerz, Ziellosigkeit, Verzweiflung…das sind Symptome einer gebrochenen und leidenden Gesellschaft, und sie können zu einem frühen Tod führen – nicht allein durch Suizid, sondern aufgrund sehr realer Schäden an Herz, Immunsystem, Magen-Darm.Trakt und Gehirn.” (Caroline Leaf, Beseitige dein mentales Chaos, S. 29)
Wenn Verletzungen, Enttäuschung dein Herz krank gemacht haben, wirst du es nach Außen tragen. Du wirst negativ reden. Und je mehr du es aussprichst, desto mehr wird es wiederum deinen Lebensstil bestimmen. Die Folge: Du kannst krank werden.
Dein Herz zu verschließen, ist also dabei nicht hilfreich.
Eine andere Art, die manche Menschen versuchen: Sie geben möglichst vielen Menschen den Schlüssel zum Herzen. Denn: „Vielleicht habe ich es einfach nicht anders verdient!“ oder „Vielleicht ist ja EINE Person dabei, die mir nicht weh tut!“
Ich liebe folgendes Zitat:“Dein Herz soll kein Wirtshaus sein, wo jedermann einkehren und tun kann, was ihm beliebt.”
Wen lässt du in den Herz? Lässt du jeden rein. Teilst du es offen und lässt damit Rambazamba machen?
Man kann von beiden Seiten des Pferdes fallen!
Wer hat den Schlüssel zu deinem Herzen?
Hesekiel 11,19: Ich will ihnen ein ungeteiltes Herz und einen neuen Geist geben. Ja, ich nehme das versteinerte Herz aus ihrer Brust und gebe ihnen ein lebendiges Herz. Dann werden sie nach meinen Weisungen leben, meine Gebote achten und sie befolgen. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. Die aber, deren Herz an den widerlichen Götzen und Gebräuchen hängt, werde ich bestrafen. Alles, was sie getan haben, fällt auf sie zurück. Mein Wort gilt!«
Hesekiel 36,26: Mit reinem Wasser besprenge ich euch und wasche so die Schuld von euch ab, die ihr durch euren abscheulichen Götzendienst auf euch geladen habt. Allem, was euch unrein gemacht hat, bereite ich dann ein Ende. Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Ja, ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz. Mit meinem Geist erfülle ich euch, damit ihr nach meinen Weisungen lebt, meine Gebote achtet und sie befolgt. Dann wohnt ihr wieder in dem Land, das ich euren Vorfahren gegeben habe. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein.
Gott hat diese Sätze zu seinem Volk gesprochen und ich glaube, er spricht sie heute noch zu uns! Du kannst zu ihm kommen, denn er möchte dir ein neues Herz geben. Ein weiches Herz. Eins, dass nicht ständig zerstört wird, aber auch eins, das nicht hart wie Stein ist.
Matthäus 5,8: Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.
Wie kann das praktisch aussehen?
1. Nimm Gott als Kardiologen in Anspruch
Bring dein Herz immer wieder zum Check-up. Mach einen Gesundheitscheck beim Kardiologen: Gibt es Löcher? Schlägt es noch im Rhythmus? Pumpt noch gesundes Blut durch?
Oder ist schon eine Verstopfung da? Hast du schon die Arterien verschlossen, weil du im Strudel der negativen Gedanken und Lügen gefangen bist?
– Gibt es Personen, die Zutritt zu deinem Herzen bekommen haben und einen Teil mitgenommen haben?
– Wo gibt es Verletzungen, die du mit dir herum trägst. Geh mit Gott ins Gespräch darüber.
– Rede mit Gott über deine Wunden und Verletzungen und nimm dir Zeit hinzuhören, was er dazu zu sagen hat.
– Ist dein Herz rein oder belügst du dich vielleicht selbst? Bitte Gott dir zu zeigen, wie dein Herz ausschaut.
Dein Herz zu behüten bedeutet, es dem Schöpfer hinzuhalten und ihn begutachten zu lassen.
2. Lass deine Wunden füllen
Kennst du Kintsugi? Es ist eine japanische, traditionelle Methode um Keramik zu reparieren: Anstatt eine zerbrochene Schale / Tasse / Vase wegzuschmeißen oder mit Kleber zu kitten, füllte man in die sichtbaren Risse Gold.
Die Risse in unserem Herzen, die Wunden – Gott könnte sie einfach wegbügeln. Aber er macht es besser: Er möchte unsere Wunden, unsere Risse, unsere Zerbrochenheit neu ausfüllen. Die Wunden müssen nicht verschwinden und vergessen werden – aber sie können dein Herz zu etwas Neuem und Kostbarem machen.
Psalm 34,18: Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.
Weißt du, ich gehe diesen Schritt seit fast zwei Jahren monatlich- manchmal mehr als einmal. Sobald ich spüre, dass sich in meinem Herzen etwas verhärtet oder etwas schmerzt, gehe ich zu Jesus. Ich frage ihn:
Was ist da los?
Warum tut es weh?
Hat es mit der Person zu tun oder mit etwas aus der Vergangenheit?
Muss ich jemandem vergeben?
Und dann bitte ich um Vergebung.
Gott, muss ich etwas bereinigen?
Denn ich möchte mein Herz nicht verhärten.
In Gottes Liebe ist das Herz behütet und geschützt. Wenn seine Liebe es umhüllt, dann ist das wie eine Gold-Schutzhülle. Nichts kann durch diese Hülle durch. Und wenn doch: Dann lass ich es wieder auffüllen mit seinem Gold.
Damit ich ein reines Herz behalte.
“Ich möchte euch ein neues Herz geben!”
Wie ist das möglich? In dem wir umkehren. Indem wir Gott den Schlüssel für unser Herz zurück geben, denn er ist der einzige, der genau weiß, was darin abgeht.